Mathematical Studies on Disarmament and Stability

Die Arbeitsgruppe hat sich mit den Fragen der Modellierung in der Sicherheitspolitik beschäftigt. Untersuchungsgegenstände waren zunächst dynamische spieltheoretische Modelle, sowie Abrüstungsmodelle und Anwendungsbeispiele im Bereich strategische und konventionelle Stabilität. Hauptziele in den letzten Jahren waren die Entwicklung und Anwendung mathematischer Methoden zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen Machtverteilung, Koalitionsbildung und multipolarer Stabilität in internationalen Systemen. Durch die Verknüpfung von kooperativer und dynamischer Spieltheorie mit computergestützter Konfliktmodellierung sollen Voraussetzungen für die Entwicklung von Instrumenten zur Entscheidungshilfe in komplexen Multi-Akteurs-Konstellationen geschaffen werden, die für präventive Konfliktbearbeitung und Friedensgestaltung ebenso anwendbar sind wie in der Ökonomie.

Untersucht wird die Machtverteilung in Wahlsystemen, die Interaktion von Koalitionen, die Entstehung von Kooperation, und insbesondere, wie weit die formale Machtverteilung in Entscheidungsgremien der tatsächlichen Macht entspricht, um gegebenenfalls Reformvorschläge zu erarbeiten (Beispiele: Reform und Erweiterung des UN-Sicherheitsrates, von EU und NATO). Die Methodik wird empirisch erprobt hinsichtlich der Entscheidungsfindung in internationalen Organisationen und nationalen Parlamenten im Kontext internationaler Krisenprävention und Intervention in Südosteuropa.

Im Jahr 2000 wurde das Projekt "Machtverteilung, Koalitionsbildung und Multipolare Stabilität in internationalen Systemen" durchgeführt. Dabei ging es um die Entwicklung von Instrumenten zur Entscheidungshilfe in Multi-Akteurs-Systemen durch Anwendung der kooperativen Spieltheorie. Das Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

An dem Projekt haben Wissenschaftler folgender Institutionen mitgearbeitet:

  • Mathematisches Seminar der Universität Hamburg: Prof. Dr. William Kerby (Projektleitung), Dipl.-Phys. Frank Göbeler.
  • Fachbereich Mathematik und IANUS, Technische Universität Darmstadt: Prof. Dr. Werner Krabs, Dr. J. Scheffran
  • Fakultät für Informatik an der Universität der Bundeswehr München: Prof. Dr. Rudolf Avenhaus
  • Moscow State Institute for International Relations (Universität): Prof.Dr. V. Akimov
  • Analytical Center for Socio-Economy and Science-Technology, Moscow: Dr. Andrey Belyayev